Vieles Neu im Schloss Landshut
Im Zusammenhang mit der geplanten Erneuerung des «Schweizer Wild- und Jagdmuseums» ist auch eine Organisationsstruktur der beteiligten Organisationen (Stiftung Schloss Landshut, Naturhistorisches Museum Bern, Burgergemeinde Bern,) erforderlich.

Im Fokus der 56. Generalversammlung vom 3. Juni 2023 in Utzenstorf waren die Anpassung der Statuten, welche eine Öffnung der «Gesellschaft Schweizer Museum für Wild und Jagd» auf Schloss Landshut bringt. Die Gesellschaft, welche rund 700 Mitglieder zählt, wird zum «Förderverein vom Schloss Landshut». Einstimmig hiessen die Mitglieder der Museums-Gesellschaft auf Schloss Landshut die neuen Statuten gut.
Neue Kapitänin
Ebenfalls im Brennpunkt der GV standen Veränderungen im Vorstand bevor. Präsident Philippe Volery, der infolge des unverhofften Todesfalls seines Vorgängers Rolf Zingg, 2019 interimistisch das Präsidium übernahm, scheidet als Präsident aus. Mit Applaus wurde Anna Barbara Hess, die bisherige Vizepräsidentin, als Nachfolgerin gewählt. In ihrer kurzen Antrittsrede würdigte sie das immense Engagement seines Vorgängers und dankt ihm, dass er als Sammlungsbeauftragter für das neue Wild- und Jagdmuseum im Vorstand verbleibt. Die übrigen Vorstandsmitglieder und die beiden Revisoren wurden in Globo für eine weitere Amtsdauer bestätigt. Katharina Föllmi stellt sich für das Amt als Ersatz-Revisorin zur Verfügung.
Beat Baumberger und Marco Viglezio, beide seit zehn Jahren im Vorstand, haben ihren Rücktritt bekanntgegeben. Ihre wertvolle Mitarbeit wurde durch unseren Sekretär Hans-Jürg Hofer verdankt. Beide Vakanzen im Vorstand werden, mit Ziel einer Neustruktur, zurzeit nicht besetzt.
Im Naturhistorischen Museum Bern hat Hanspeter Käslin viele Jahre als Administrator für das Museum Schloss Landshut gearbeitet. Er hat im letzten Jahr das Pensionsalter erreicht und deshalb von seinem Amt zurückgetreten. Mit einer kleinen Ehrung wurden seine geleisteten Dienste verdankt.
Neues Wild- und Jagdmuseum: «Jeder Franken zählt»
Die Sammlung läuft auf Hochtouren. Anhand eines Globalprojektes wurden ein Budget von 2,3 Millionen Franken errechnet. Die Sammlung startete im Frühjahr 2022. Der Sammelstand der zugesicherten Beträge liegt per GV bei rund 1 Million Franken. Die Sammlung wird noch bis Ende 2023 weitergeführt. Ein Ausschuss betreffend Realisation wird Mitte 2023 seine Arbeit aufnehmen und konkrete Aufgaben erteilen. Das Neue Wild- und Jagdmuseum ist dringend auf weitere Spenden angewiesen und freut sich auf jeden Beitrag (alle Infos unter schlosslandshut.ch erhältich).
«Rothirsche im Schweizer Mittelland»
Im Anschluss an die GV referierte Dr. Christian Willisch, Berner Fachhochschule BFH/HAFL, über das Projekt «Rothirsch im Schweizer Mittelland» des Bundesamtes für Umwelt BAFU, der betroffenen Mittelland-Kantone und weiteren Partnern. In den Jahren 2020 bis 2022 wurden Informationen zur Verbesserung des Rothirsch-Managements im dichtbesiedelten Mittelland erarbeitet. Konkret musste geklärt werden, welche Lebensräume von Rothirschen im Mittelland genutzt werden, wo sie ihre Wanderrouten und von welchen Faktoren dies abhängt. Die Grundlagen sollen unter anderem dazu beitragen, Massnahmen abzuleiten, wie die Lebensräume der Rothirsche inklusive verbindender Wanderkorridore im Mittelland erhalten oder gegebenenfalls aufgewertet/wiederhergestellt werden können.
Hier wurden freilebende Rothirsche eingefangen und mit GPS-Halsbändern ausgerüstet. Diese liefern heute noch präzise Angaben zum Aufenthaltsort der besenderten Tiere.
Wie gewohnt durfte die Generalversammlung auf Schloss Landshut bei schönstem Wetter abgehalten werden. Beim Aperitif auf der Schlossterrasse und am Aser im Rittersaal konnten rege Gedanken ausgetauscht werden.
Bildbericht: Hans-Peter Breitenmoser
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