Jährlicher Hegeeinsatz der Muotathaler Jäger

Der regionale Patentjägerverein Hubertus Schwyz bezweckt neben dem Erhalt der Patentjagd auch den Wildschutz und die Förderung des Wildbestands. Der grösste aller Jagdvereine im Kanton Schwyz nimmt natürlich auch die Hegearbeit sehr ernst und ruft seine Mitglieder zur aktiven Mitarbeit auf. Die Gruppe «Heinzer verstärkt» gibt einen Einblick.

Veröffentlicht am 25.09.2023

Der regionale Hegechef Markus Betschart hat die Muotathaler Jägergruppen aufgefordert, am Samstag, 17. Juni 2023, selbständig Hegearbeiten zu planen und durchzufu?hren. Die Gruppe «Heinzer verstärkt» hat sich erneut das Gebiet im Unteren Stoos vorgenommen, wo sie im September jeweils im Gebiet «Blätz» einige schöne Jagdtage verbringen darf.

Von der Wegpflege bis zur Unratbefreiung

Die Grund- und Waldeigentümerin hat vor einigen Jahren im Gebiet Töbler einen Holzschlag getätigt. Da sorgen Pionierpflanzen wie Himbeer, Brombeer, Brennnessel und so weiter für ein starkes Zuwachsen des Weges über die Bachtobel (es müssen zwei Arme des Stoosbaches überquert werden). Da der Weg auch teilweise vom Wild angenommen wird und als Zugang zum Heimwesen dient, war ein Arbeitsplatz gesetzt. Daneben hatte das Holzgeländer im steilen Gelände durch den Winter Schaden genommen und musste repariert werden.

Da in schattigen, steilen Partien am Waldrand aus ökonomischen Gründen nicht mehr gemäht wird, können sich Farn und später Büsche breit machen. Gerade hier, an Stellen die schlecht einzusehen sind, befinden sich aber Äsungsplätze, die vom Wild gerne angenommen werden. Hier können sie ihren Pansen füllen, ohne von Menschen gestört zu werden.

Leider gibt es bei allen menschlichen Gruppierungen zweierlei Ausführungen. So gibt es die einen, die ihren Abfall vorbildlich trennen, rezyklieren und vorschriftsgemäss entsorgen.

Im Stoosbach musste leider auch die üblere Sorte festgestellt werden. Wie das Beispiel zeigt, gibt es auch heute noch Zeitgenossen, die ihren Unrat am liebsten in einen Bach kippen. Weil das Bachtobel wild ist und sich von der Strassenbrücke bis zur nächsten unbegehbaren Stufe über mehr als einen Kilometer erstreckt, gestaltet sich eine Bergung des Unrates als äusserst mühsam.

Umfangreiche Abklärungen und Vorbereitungen

Selbstverständlich mussten vorgängig Absprachen mit den Grundeigentümern, Pächtern, Anstössern und der politischen Gemeinde gemacht werden. Neben der Bewilligung für eine Ausführung der Arbeiten wurde vorgängig abgeklärt, ob die Gemeinde Muotathal den geborgenen Kehricht kostenlos in ihrer Sammelstelle annimmt. So mussten die Kosten für die Entsorgung nicht durch die Jägergruppe übernommen werden.

Die OAK ist die grösste Waldeigentümerin und somit auch der grösste Holzproduzent im Kanton Schwyz mit einem eigenen Forstbetrieb, in dem ungefähr 30 Mitarbeiter ihr Auskommen verdienen. In verdankenswerter Weise hat die Korporation den Nimroden Maschinen, Werkzeuge und Holz für die Geländer zur Verfügung gestellt.

Bekanntlich macht körperliche Arbeit an der frischen Luft auch Hunger, somit musste auch noch ein stärkendes Mittagsmahl organisiert werden.

Morgendlicher Einsatz

Bei schönstem Wetter versammelten sich um 7.30 Uhr sieben arbeitswillige Männer aus den Kantonen Schwyz und Zug und haben sich in drei Arbeitsgruppen aufgeteilt. Kaum waren Mensch, Material und Werkzeuge an Ort und Stelle, hat das emsige Arbeiten gestartet. Zwei Kameraden haben mit Fadenmähern die üppige Vegetation auf und neben dem Weg zurückgestutzt und so den Zugang gesichert.

Zu zweit widmete man sich der Weginstandstellung. Mittels Holzlatten wurde die Sicherheit erhöht und mit Steinen Stufen gelegt.

Drei starke Mannen machten sich mit Säcken ins Bachtobel auf, um möglichst viel Unrat zu bergen. Leider musste im Laufe der Stunden festgestellt werden, dass einerseits nicht alles an einem Tag erledigt werden kann und andererseits, dass gewisse entsorgte Gegenstände (Fässer, Bleche) nicht ohne schwere Maschinen von Steinen und Bäumen befreit werden können. Je weiter die drei «Güselmänner» in die Schlucht vordrangen, umso deutlicher zeigte sich das Ausmass der illegalen Entsorgung. Neben Kleidungsstücken, Plastikfolien, Blechteilen, Elektrogeräten und Stahlseilen wurde auch «starker Tabak» gefunden: Ein 20-m-Hartplastik-Güllenschlauch, diverse Fässer und auch drei Mopeds sorgten für ein paar Kraftworte, die an dieser Stelle nicht wiedergegeben werden.

Wohlverdiente Mittagspause

Nach vier Stunden Einsatz und immer wärmeren Temperaturen konnte endlich der Durst gelöscht und der Hunger gestillt werden. Bei feinster Bratwurst, Salat und Brot konnten sich die Jäger für weitere Kraftakte stärken.

Mit neuen Kräften sind die Heger in die zweite Runde gestartet. Der Farn an den steilen Waldrändern wurde zurückgeschnitten und so dem Wild die Grundlage für wertvollere Äsung geschaffen. «Reiche Beute» wurde im Entsorgungs-Detachement gemacht. Am Nachmittag mussten die Fundstücke an die Strasse getragen werden, um den Abtransport vornehmen zu können. Beim Sammelplatz hat sich das ganze Ausmass der Verschmutzung gezeigt.

Um 16 Uhr wurde mit dem Retablieren und Rücktransport der Werkzeuge und Maschinen zur Strasse begonnen. Nachdem sowohl Sperrgut wie auch Maschinen aufgeladen waren, konnte im Gemeinde-Werkhof die Entsorgung vorgenommen werden.

Gemütlicher Abschluss und Fazit Mit dem abschliessenden Nachtessen im Restaurant Alpenrösli, wo sich auch die anderen Muotathaler Jägergruppen eingefunden haben, konnte ein gemütlicher Abschluss für den Hegetag gemacht werden.

Das Fazit der Heger war unisono das gleiche: Leider gibt es anscheinend immer noch Menschen, die sich weder um unsere Natur noch um eine intakte Umwelt für künftige Generationen kümmern.

Text: Paul Heinzer
Hauptbild: Paul Heinzer

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